Eine von UX-Designern immer wieder zu stellende Frage bei der Analyse der Zielgruppen ist die Frage nach der Bildschirmauflösung der Endgeräte. Mit jeder Hardware-Generation kommen unter Umständen neu Formate zum ohnehin schon breiten Spectrum der Bildschirm-Auflösungen hinzu. Tatsächlich gibt es dabei über den längeren Zeitraum gesehen einen Trend zu höheren Werten, der aber im Vergleich zu dem, was in Agenturen so auf dem Tisch steht, recht moderat ausfällt. Der weitaus größte Anteil aller registrierten Bildschirmgrößen findet sich im FHD-Segment mit einer Pixel-Kantenlänge von 1920×1080. Dieses Format ist seit 2015 auf dem Siegeszug und profitiert sicher von den günstigen Anschaffungskosten der Hardware. Dagegen ist das Format 1366×768, einst ein beliebtes Format bei mobiler Hardware wie Laptops und Notebooks, stark im Rückgang und wurde bereits 2021 von 1600×900 übertroffen. Gut ablesbar ist auch der Trend zum kinematischen Seitenverhältnis, wie zuvor auch schon im TV-Bereich gesehen. 16:9 löst die veralteten 4:3 Formate ab. Das war zu erwarten.
Source: StatCounter Global Stats – Screen Resolution Market Share
Die Statistiken von StatCounter lassen recht einfach anpassen, um zum Beispiel bestimmte Kontinente oder Endgeräte zu berücksichtigen. Probier es aus!
FHD-Monitore sind in eigentlich allen Verwaltungsbereichen anzutreffen und dort mittlerweile zum Defacto-Standard avanciert. FHD spielt auch im Business-Umfeld eines große Rolle und bietet für UX-Designer besonders vorhersagbare Arbeitsbedingungen. Trotz Responsive-Web-Design und Mobile-First ist häufigst ein FHD-Endgerät das primäre Ausgabegerät, manchmal zum Nachteil mobiler Varianten einer bspw. Back-Office-Anwendung, wie ein ERP, CRMS oder einem individuellen After-Sales-System. Für die Software-Entwicklung bieten diese gefestigten Umgebungen den Vorteil einer vereinfachten Design-Konzeption, geringeren Testaufwand und besser vorhersagbares Verhalten der Nutzer. Etwas leichter sind auch eine Usability-Analyse und z.B. der A11y Testfall, die die Aspekte der Barrierefreiheit nach WCAG oder BITV abdecken.
Für die Zielgruppe der Endkunden hat diese Statistik jedoch weniger starke Deutungskraft, da das Breite Spektrum der Endgeräte durch Konzepte wie Responsive Web-Design und Mobile-First hinreichend abgedeckt wird, kann man hier mit einem sachlichen Resumé davon ausgehen, dass die Präsentationsbedingungen im Prinzip nicht vorhersehbar sind und es Einzelfälle geben wird die nicht 100%ig unterstützt werden.
10 Jahre Desktop Screen Resolutions Stats in Germany ist ein hilfreiches und aussagekräftiges Dokument! Es bringt Licht in die Dunkelheit, beleuchtet Zielgruppen und Nutzer-Personas und sorgt für so manchen Aha-Effekt bei Stakeholdern.